Veröffentlicht am März 11, 2024

Entgegen der Annahme sind die reinen Alters- und Größenvorgaben im Hochseilgarten nur die halbe Miete für einen sicheren und freudvollen Ausflug.

  • Die mentale Vorbereitung und Tagesform des Kindes sind oft entscheidender als reine Körperkraft oder Größe.
  • Die Qualität der persönlichen Ausrüstung, insbesondere passender Handschuhe, beeinflusst die Sicherheit und das Klettererlebnis direkt.

Empfehlung: Überprüfen Sie vor dem Besuch nicht nur die Regeln des Parks, sondern führen Sie ein ehrliches Gespräch mit Ihrem Kind über seine Erwartungen und eventuelle Ängste.

Das Auto ist gepackt, die Kinder sind voller Vorfreude: Der Ausflug in den Hochseilgarten steht an. Doch neben der Begeisterung schwingt bei vielen Eltern eine leise Sorge mit: Ist mein Kind wirklich schon bereit dafür? Der erste Reflex ist meist der Blick auf die Website des Anbieters: Mindestalter 8 Jahre, Mindestgröße 1,30 Meter. Haken dran. Als Sicherheits-Instruktor sehe ich jedoch täglich, dass diese Zahlen nur einen Teil der Geschichte erzählen. Enttäuschte Gesichter an der Kasse oder blockierte Kinder im Parcours sind oft die Folge, wenn die Vorbereitung sich nur auf diese reinen Fakten beschränkt.

Aber was, wenn die wahre Sicherheit nicht in diesen starren Regeln liegt, sondern in einer proaktiven Sicherheitskultur, die Sie als Eltern schaffen? Es geht um das Verständnis für die psychologischen, physischen und materiellen Anforderungen. Die Erfahrung zeigt: Ein gut vorbereitetes Kind, das die Herausforderungen versteht und über die passende Ausrüstung verfügt, klettert weitaus sicherer als ein vielleicht größeres, aber unvorbereitetes Kind. Es geht um eine ganzheitliche Vorbereitung, bei der die mentale Stärke genauso zählt wie die physische Fitness.

Dieser Leitfaden geht daher bewusst über die üblichen Checklisten hinaus. Wir werden die entscheidenden Aspekte beleuchten – von der Wahl der richtigen Handschuhe über die mentalen Strategien bei Angst bis hin zur körperlichen Vorbereitung –, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können und der Ausflug für die ganze Familie zu einem unvergesslichen und vor allem positiven Erlebnis wird.

Warum eigene Kletterhandschuhe besser sind als die Leih-Ausrüstung

Die erste Berührung im Hochseilgarten findet über die Hände statt. Sie greifen nach Seilen, Holz und Karabinern. Hier entsteht das Gefühl von Sicherheit oder Unsicherheit. Leih-Handschuhe sind oft ein Kompromiss: Sie sind ausgewaschen, haben eine schlechte Passform oder bieten nur noch wenig Grip. Für Kinderhände, die schnell ermüden, ist das ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Eine gute Material-Kompetenz beginnt genau hier. Eigene, gut sitzende Handschuhe sind keine Luxusanschaffung, sondern ein fundamentaler Teil der Sicherheitsausrüstung, der die Griffkraft und Ausdauer Ihres Kindes maßgeblich unterstützt.

Viele wissen nicht, dass Kletterhandschuhe als Persönliche Schutzausrüstung (PSA) klassifiziert sind. Während Gurte und Helme zur höchsten Kategorie 3 gehören, fallen Handschuhe laut TÜV SÜD Prüfstandards in die PSA-Kategorie 2. Das unterstreicht ihre Bedeutung für die Sicherheit. Ein eigener Handschuh garantiert nicht nur eine perfekte Passform und Hygiene, sondern gibt dem Kind auch ein Gefühl von Professionalität und Selbstvertrauen. Es ist „seine“ Ausrüstung, auf die es sich verlassen kann. Dies fördert von Anfang an ein Bewusstsein für die Wichtigkeit des Materials.

Checkliste für den Kauf von Kinder-Kletterhandschuhen

  1. Zertifizierung prüfen: Achten Sie auf die CE-Kennzeichnung und die Konformität mit der PSA-Verordnung 2016/425. Dies garantiert geprüfte Sicherheit.
  2. Passende Größe wählen: Der Handschuh muss eng anliegen, ohne die Finger abzuschnüren. Marken wie Edelrid oder Vaude bieten spezielle Kindergrößen an, die eine optimale Passform gewährleisten.
  3. Material kontrollieren: Bevorzugen Sie schadstoffgeprüfte Materialien. Ein TÜV-Siegel gibt hier zusätzliche Sicherheit.
  4. Verstärkte Griffflächen: Kontrollieren Sie, ob die Handinnenflächen und Fingerkuppen verstärkt sind. Das sorgt für besseren Halt an rauen Seilen und Holzelementen.
  5. Waschbarkeit sicherstellen: Um die Hygiene zu gewährleisten, sollten die Handschuhe bei mindestens 30°C waschbar sein. So sind sie für das nächste Abenteuer wieder einsatzbereit.

Letztendlich ist der Kauf eigener Handschuhe eine kleine Investition in die Sicherheit, den Komfort und das Selbstbewusstsein Ihres Kindes – und damit in ein gelungenes Klettererlebnis.

Wie Sie reagieren, wenn Ihr Kind mitten im Parcours blockiert

Es ist der Moment, den alle Eltern fürchten: Das Kind steht auf einer Plattform in zehn Metern Höhe, rührt sich nicht mehr und die Augen füllen sich mit Tränen. Panik. In dieser Situation ist Ihre Reaktion als Elternteil am Boden entscheidend. Jede Hektik oder Ungeduld überträgt sich sofort auf das Kind. Das Wichtigste ist, Ruhe auszustrahlen. Rufen Sie mit ruhiger, fester Stimme und signalisieren Sie: „Ich bin da. Du schaffst das. Wir machen das zusammen.“ Ihre mentale Belastbarkeit wird zur Brücke für Ihr Kind.

Als Trainer nutzen wir in solchen Momenten die sogenannte „Salami-Taktik“. Statt das große Ziel „komm zur nächsten Plattform“ zu fordern, brechen wir die Aufgabe in winzige, machbare Schritte. „Stell nur mal den rechten Fuß einen Zentimeter weiter vor.“ – „Super! Und jetzt die Hand an das rote Seil.“ Jeder kleine Erfolg wird gelobt. Diese Methode nimmt den Druck und gibt dem Kind die Kontrolle zurück. Sie als Eltern können das vom Boden aus unterstützen, indem Sie diese kleinen Schritte vorschlagen und jeden Fortschritt feiern.

Trainer beruhigt blockiertes Kind im Hochseilgarten mit professioneller Kommunikation

Sollte die Blockade anhalten, ist es wichtig zu wissen, dass Sie nicht allein sind. Jeder seriöse Hochseilgarten in Deutschland arbeitet mit professionellen Rettungsprotokollen. Im Maximus Hochseilgarten beispielsweise, der nach ERCA-Standards zertifiziert ist, sind ausgebildete Sicherheitsguides darauf geschult, innerhalb von 3 bis 5 Minuten jede Position im Parcours zu erreichen. Sie nutzen spezielle Ausrüstung, um blockierte Kletterer sicher und ruhig abzuseilen. Zu wissen, dass dieses Sicherheitsnetz existiert, hilft auch Ihnen als Eltern, gelassen zu bleiben.

Ihre Aufgabe ist es also nicht, die Rettung selbst durchzuführen, sondern die emotionale Erste Hilfe zu leisten, bis professionelle Unterstützung eintrifft oder das Kind durch Ihre beruhigenden Worte wieder Tritt fasst.

Smart Belay oder Karabiner: Welches System ist für Kinder sicherer?

Die Frage nach dem Sicherungssystem ist eine der zentralsten, wenn es um die Sicherheit von Kindern im Hochseilgarten geht. Grundsätzlich gibt es zwei Philosophien: das klassische System mit zwei Karabinern und die modernen, kommunizierenden Systeme, oft „Smart Belay“ genannt. Das klassische System erfordert aktive Mitwirkung: Das Kind muss an jeder Plattform einen Karabiner aushängen und am nächsten Seil wieder einhängen. Ein versehentliches Komplettaushängen ist bei Fehlbedienung theoretisch möglich, weshalb hier eine intensive Einweisung und ein gewisses Verantwortungsbewusstsein nötig sind.

Das Smart Belay System hingegen funktioniert nach dem Prinzip der passiven Sicherheit. Es sind zwei Karabiner, die mechanisch oder magnetisch miteinander „kommunizieren“. Es lässt sich immer nur einer der beiden Karabiner öffnen, während der andere geschlossen und im Sicherungsseil eingehängt bleibt. Ein komplettes Aushängen ist damit technisch unmöglich. Dies reduziert den mentalen Stress für Kinder (und Eltern) erheblich und erlaubt eine volle Konzentration auf das Klettern selbst.

Die Wahl des Systems hängt oft vom Alter und der Reife des Kindes ab. Für jüngere Kinder oder bei den ersten Kletterversuchen bietet das Smart Belay die höchste Sicherheitsstufe. Wie der Sicherheitsexperte Chris Semmel von der DAV Sicherheitsforschung im Kontext ähnlicher Systeme betont, liegt der Vorteil in einer von der Handkraft unabhängigen Funktion, was gerade bei Kindern entscheidend ist.

Das ERGO BELAY System wurde zusammen mit der DAV Sicherheitsforschung entwickelt und bietet eine von der Handkraft unabhängige Blockierfunktion

– Chris Semmel, DAV Sicherheitsforschung & Salewa Entwicklung

Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Unterschiede zusammen, basierend auf den Spezifikationen von Systemen wie dem von Edelrid, einem führenden deutschen Hersteller.

Vergleich Smart Belay vs. klassisches Karabinersystem
Kriterium Smart Belay (EN 17109) Klassisches Karabinersystem
Komplettaushängen möglich Nein (magnetische Verriegelung) Ja (bei Fehlbedienung)
Mindestalter Ab 8 Jahren selbstständig Ab 12 Jahren empfohlen
Integrierte Seilrolle Ja (für Zip-Lines) Separate Rolle nötig
Pädagogischer Wert Geringer (passiv sicher) Höher (Eigenverantwortung)
Preis pro Set Ca. 120-150€ Ca. 40-60€

Fragen Sie also bei der Buchung gezielt nach dem verwendeten Sicherungssystem. Es ist ein klares Qualitätsmerkmal des Parks und ein entscheidender Faktor für die Sicherheit Ihres Kindes.

Wie fit müssen Sie sein, um den „schwarzen Parcours“ zu schaffen?

Die schwarzen Parcours sind die Königsdisziplin in jedem Hochseilgarten. Sie fordern nicht nur Schwindelfreiheit, sondern auch ein erhebliches Maß an Kraft, Ausdauer und Koordination. Diese Frage richtet sich oft nicht nur an die Kinder, sondern vor allem an die begleitenden Erwachsenen. Nichts ist demotivierender für ein Kind, als wenn die Eltern auf halber Strecke aufgeben müssen. Eine realistische Selbsteinschätzung ist hier der Schlüssel. Es geht nicht darum, ein Profisportler zu sein, aber eine solide Grundfitness ist unerlässlich.

Doch was bedeutet „solide Grundfitness“ konkret? Statt vager Beschreibungen helfen messbare Benchmarks. Diese dienen als ehrlicher Indikator, ob Sie und Ihr älteres Kind den Herausforderungen eines schwarzen Parcours gewachsen sind. Denken Sie daran: Es geht um eine Aktivität, die oft 1,5 bis 2 Stunden dauert und kontinuierliche Anstrengung erfordert, besonders in den Armen, Schultern und im Rumpf.

Athletisches Training in Boulderhalle zur Vorbereitung auf Hochseilgarten

Die Vorbereitung auf einen solchen Parcours muss nicht im Fitnessstudio stattfinden. Regelmäßige Aktivitäten, die Kraft und Ausdauer verbinden, sind ideal. Klettern oder Bouldern in der Halle ist natürlich die spezifischste Vorbereitung, aber auch andere Sportarten schaffen eine gute Basis. Die folgenden Punkte geben Ihnen eine konkrete Vorstellung davon, was als „fit genug“ gilt:

  • Griffkraft: Sie sollten in der Lage sein, mindestens 30 Sekunden frei am Türrahmen oder einer Stange zu hängen. Dies simuliert die Haltekraft, die in vielen Elementen benötigt wird.
  • Ausdauer: Eine zweistündige Wanderung in einem Mittelgebirge wie dem Harz ohne größere Erschöpfung zu bewältigen, ist ein guter Indikator für die benötigte Grundausdauer.
  • Oberkörperkraft: Für eine optimale Vorbereitung wären 5-10 saubere Klimmzüge ideal. Alternativ sind Liegestütze eine gute Messlatte für die allgemeine Kraft.
  • Beinkraft & Balance: Die Fähigkeit, einbeinige Kniebeugen (Pistol Squats) mit Festhalten auszuführen, zeigt eine gute Stabilität im Unterkörper.

Wenn Sie bei diesen Punkten unsicher sind, starten Sie lieber mit einem blauen oder roten Parcours. Steigern Sie sich langsam. Der schwarze Parcours läuft Ihnen nicht weg und schmeckt umso süßer, wenn man ihn wirklich genießen kann.

Wer zahlt, wenn Sie im Kletterpark stürzen oder sich verletzen?

Die Frage der Haftung ist für viele Eltern ein wichtiger, aber oft unklarer Punkt. Die gute Nachricht zuerst: Die Sicherheitsstandards in Deutschland sind extrem hoch. Eine grundlegende Absicherung ist für Sie als Besucher immer gegeben. Ein zentraler Punkt dabei ist die Betreiberhaftpflichtversicherung. Gemäß DGUV Vorschriften und der Norm DIN EN 15567 müssen 100% der TÜV-geprüften Hochseilgärten in Deutschland eine solche Versicherung nachweisen. Sie ist die absolute Grundvoraussetzung für den Betrieb.

Diese Versicherung greift, wenn der Betreiber einen Fehler gemacht hat. Das ist der Fall bei:

  • Materialfehlern: Ein Seil reißt, ein Karabiner bricht.
  • Mangelhafter Wartung: Eine Plattform ist morsch, eine Verankerung locker.
  • Unzureichender Einweisung: Die Sicherheitsregeln wurden nicht klar oder unvollständig erklärt und dies führt zu einem Unfall.

In diesen Fällen haftet der Betreiber für die entstandenen Schäden, von den Behandlungskosten bis hin zu eventuellem Schmerzensgeld. Ein Sturz aufgrund von persönlichem Unvermögen, Unachtsamkeit oder Selbstüberschätzung fällt in der Regel jedoch unter das allgemeine Lebensrisiko und ist nicht durch die Versicherung des Betreibers gedeckt.

Hier kommt die private Unfallversicherung ins Spiel. Sie ist keine Pflicht, aber sehr empfehlenswert. Sie greift unabhängig von der Schuldfrage, also auch, wenn Sie oder Ihr Kind aus eigener Unachtsamkeit stürzen. Besonders wichtig wird sie bei schweren Verletzungen, die zu dauerhaften Beeinträchtigungen (Invalidität) führen. Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse decken hier oft nur die medizinische Grundversorgung ab, nicht aber die langfristigen finanziellen Folgen wie notwendige Umbauten zu Hause oder Einkommensverluste. Eine private Unfallversicherung bietet hier eine wichtige zusätzliche Absicherung für den Ernstfall.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Betreiberhaftpflicht schützt Sie vor Fehlern des Parks, die private Unfallversicherung schützt Sie vor den Folgen eigener Fehler. Beides zusammen bildet ein starkes Sicherheitsnetz.

Warum die Parzelle direkt am Spielplatz Fluch und Segen zugleich ist

Eine gute Vorbereitung auf ein Outdoor-Abenteuer beginnt schon bei der Planung – und manchmal lernt man die wichtigsten Lektionen zur Risikobewertung an unerwarteten Orten, wie dem Campingplatz. Die Wahl der Parzelle ist so eine Lektion. Der Stellplatz direkt am Spielplatz scheint für Familien mit kleinen Kindern zunächst perfekt: kurze Wege, die Kinder sind beschäftigt und in Sichtweite. Das ist der Segen. Der Fluch offenbart sich oft erst später: Lärm von früh bis spät, Bälle, die ins Vorzelt fliegen, und wenig Privatsphäre.

Dieser Zwiespalt ist eine hervorragende Analogie zur Planung eines Hochseilgarten-Besuchs. Was auf den ersten Blick einfach und praktisch erscheint (z.B. der nächstgelegene Park), ist nicht immer die beste Wahl. Man muss die „versteckten Kosten“ – in diesem Fall Lärm und Unruhe – in die Entscheidung einbeziehen. Laut ADAC Campingplatz-Bewertungen werden Parzellen am Spielplatz oft 20% günstiger angeboten, weil viele Camper sie meiden. Dies zeigt, dass eine ruhige Umgebung einen messbaren Wert hat. Erholung und guter Schlaf sind eine wichtige Voraussetzung für anstrengende Aktivitäten wie Klettern.

Wer dennoch den Platz am Spielplatz wählt (oder zugewiesen bekommt), kann mit cleveren Strategien die Nachteile minimieren. Es geht darum, seine unmittelbare Umgebung aktiv zu gestalten, anstatt sie nur passiv hinzunehmen. Diese proaktive Haltung ist dieselbe, die im Hochseilgarten für Sicherheit sorgt.

  • Positionieren Sie den Wohnwagen oder das Zelt so, dass der Schlafbereich vom Spielplatz abgewandt ist.
  • Nutzen Sie das Vorzelt als Schallpuffer, indem Sie es zur Spielplatzseite hin aufbauen.
  • Ein einfacher Windschutz aus Stoff kann als zusätzliche Lärm- und Sichtbarriere dienen.
  • Planen Sie Ihre eigenen Aktivitäten (wie Ausflüge oder Essen) bewusst außerhalb der Hauptspielzeiten, die oft zwischen 16 und 19 Uhr liegen.

Letztlich lehrt uns die Spielplatz-Parzelle eine wichtige Lektion in vorausschauender Planung und im Management von Störfaktoren – eine Kernkompetenz für jedes Abenteuer.

Welches Verbandszeug in den Rucksack gehört, wenn Sie fernab der Straße biken

Die proaktive Sicherheitskultur, die für den Hochseilgarten so entscheidend ist, zeigt sich nicht nur im Klettergurt, sondern auch im Rucksack. Wer sich auf ein Abenteuer in der Natur einlässt, egal ob beim Klettern oder Mountainbiken, sollte immer auf kleine Zwischenfälle vorbereitet sein. Ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set ist kein Ballast, sondern ein Zeichen von Verantwortung und Weitsicht. Besonders wenn man „fernab der Straße“ unterwegs ist, kann schnelle Hilfe bei kleinen Wunden, Stichen oder Schürfwunden den Unterschied zwischen einer kurzen Unterbrechung und dem Abbruch der Tour ausmachen.

Für Radfahrer hat sich ein Standard etabliert, der auch für Wanderer und Kletterer eine hervorragende Orientierung bietet: der Motorrad-Verbandkasten nach DIN 13167. Er ist bewusst minimalistisch gehalten, um leicht und kompakt zu sein. Nach Spezifikationen von Holthaus Medical wiegt ein solches Set oft nur rund 150 Gramm und enthält die 8 essenziellen Komponenten für die Erstversorgung. Im Vergleich zum großen Auto-Verbandkasten (DIN 13164) ist er die deutlich praktischere Wahl für den Rucksack.

Für den Einsatz beim Wandern oder als Ergänzung für den Hochseilgarten-Ausflug empfiehlt es sich, das DIN-13167-Set um einige spezifische Dinge zu erweitern. Die folgende Tabelle zeigt den Vergleich und gibt eine Empfehlung für ein optimales Outdoor-Set.

Vergleich Verbandkasten-Normen für Outdoor-Aktivitäten
Komponente DIN 13167 (Motorrad) DIN 13164 (Auto) MTB/Outdoor-Empfehlung
Gewicht 150g 500g 200g (mit Extras)
Wundschnellverband 4 Stück 8 Stück 6 Stück + Blasenpflaster
Verbandpäckchen 1 klein 2 (K+M) 1 + Druckverband
Rettungsdecke 160x210cm 160x210cm Kompakt-Version
Zusatz Outdoor Zeckenkarte, Desinfektionsspray

Ein solches Set im Rucksack zu haben, gibt nicht nur Sicherheit, sondern schult auch das Bewusstsein dafür, dass man in der Natur für sich und seine Familie selbst verantwortlich ist – die beste Vorbereitung für jedes Abenteuer.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die wahre Sicherheit im Hochseilgarten geht über reine Alters- und Größenangaben hinaus; die mentale und physische Vorbereitung ist entscheidend.
  • Eigene, gut sitzende Kletterhandschuhe sind ein wichtiger Sicherheitsfaktor und keine Luxusanschaffung.
  • Moderne Sicherungssysteme (Smart Belays) bieten für jüngere Kinder die höchste passive Sicherheit, während Karabinersysteme die Eigenverantwortung schulen.

Wie Sie die Camping-Bank für ein effektives Ganzkörper-Workout nutzen

Die ganzheitliche Vorbereitung auf ein Kletterabenteuer endet nicht bei der mentalen Einstellung oder der Ausrüstung. Eine solide körperliche Fitness ist die Basis, um die Herausforderungen in der Höhe genießen zu können. Doch dafür ist kein teures Fitnessstudio-Abonnement nötig. Oft liegen die besten Trainingsgeräte direkt vor dem Wohnwagen: die Camping-Möbel. Eine stabile Camping-Bank oder ein robuster Stuhl können in ein vielseitiges Fitnessgerät für ein effektives Ganzkörper-Workout verwandelt werden.

Dieses Training zielt genau auf die Muskelgruppen ab, die im Hochseilgarten beansprucht werden: die Rumpfstabilität für die Balance, die Arm- und Schulterkraft zum Ziehen und Halten sowie die Beinkraft für stabile Tritte. Regelmäßig durchgeführt, steigert ein solches Zirkeltraining nicht nur die Kraft, sondern auch das Körperbewusstsein – eine entscheidende Fähigkeit beim Klettern. Bereits 15-20 Minuten pro Tag können einen signifikanten Unterschied machen. ADAC-Superplätze wie der Camping Hopfensee bieten sogar angeleitete Fitness-Sessions mit Camping-Möbeln an, was die Effektivität dieses einfachen Ansatzes unterstreicht.

Hier ist ein einfaches Zirkeltraining, das Sie überall durchführen können. Führen Sie jede Übung für 45 Sekunden durch, gefolgt von 15 Sekunden Pause. Machen Sie 2-3 Runden des gesamten Zirkels.

  • Trizeps-Dips an der Bankkante: Setzen Sie sich auf die Kante, Hände neben dem Körper. Rutschen Sie mit dem Gesäß nach vorne und beugen und strecken Sie die Arme. Perfekt für die Armkraft.
  • Step-Ups auf die Bank: Steigen Sie abwechselnd mit einem Bein auf die Bank und wieder hinunter. Trainiert Beinkraft und Ausdauer.
  • Erhöhte Liegestütze: Platzieren Sie die Füße auf der Bank und die Hände auf dem Boden. Das erhöht die Belastung für Schultern und Brust.
  • Bulgarian Split Squats: Stellen Sie einen Fußrücken auf der Bank ab und machen Sie einbeinige Kniebeugen. Eine Top-Übung für Beinstabilität und Gleichgewicht.
  • Erhöhter Plank: Stützen Sie die Hände auf der Bank ab und halten Sie eine gerade Körperlinie. Stärkt die so wichtige Rumpfmuskulatur.

Körperliche Fitness ist die Grundlage für jedes Abenteuer. Die Fähigkeit, mit einfachen Mitteln ein effektives Training zu gestalten, ist ein Zeichen wahrer Vorbereitung.

Indem Sie diese Übungen in Ihre Camping-Routine integrieren, bereiten Sie Ihren Körper optimal auf die Belastungen im Hochseilgarten vor und stellen sicher, dass Sie die Kraft und Ausdauer haben, jeden Parcours sicher und mit Freude zu meistern.

Häufig gestellte Fragen zu Sicherheit und Haftung im Hochseilgarten

Wann haftet der Betreiber?

Der Betreiber eines Hochseilgartens haftet in der Regel bei Unfällen, die auf Materialfehler, mangelhafte Wartung der Anlage oder eine unzureichende Sicherheitseinweisung zurückzuführen sind, wie es die PSA-Benutzungsverordnung vorschreibt.

Ist eine private Unfallversicherung sinnvoll?

Ja, eine private Unfallversicherung ist sehr sinnvoll. Sie greift auch bei selbstverschuldeten Unfällen und deckt oft Kosten für langfristige Folgen wie Invalidität ab, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht oder nur unzureichend übernommen werden.

Geschrieben von Lars Eder, Diplom-Sportwissenschaftler und lizensierter Outdoor-Trainer (DAV/DSV) mit 12 Jahren Erfahrung im Bergsport und Wassersport. Er testet Sportequipment unter Extrembedingungen und plant Aktivtouren für Camper.