Veröffentlicht am März 11, 2024

Die Zuverlässigkeit Ihrer Wärmeversorgung beim Wintercamping hängt nicht von der Kraftstoffart ab, sondern von der Stabilität Ihres gesamten Wärme-Ökosystems.

  • Eine automatisierte Gasversorgung wie die DuoControl ist der Schlüssel, um nächtliche Ausfälle zu verhindern.
  • Die richtige Lüftungsstrategie und eine gezielte Dämmung sind entscheidender für den Komfort als die reine Heizleistung.

Empfehlung: Konzentrieren Sie sich weniger auf die Gas-vs-Diesel-Debatte und investieren Sie stattdessen in die Redundanz Ihrer Gasanlage und die Minimierung von Kältebrücken. Das ist der professionelle Weg zu garantierter Wärme.

Die Vorstellung ist für jeden Wintercamper ein Albtraum: Draußen fallen die Temperaturen auf -10°C, der Wind pfeift um das Wohnmobil und plötzlich, mitten in der Nacht, wird es still. Die Heizung ist ausgefallen. Die Kälte kriecht langsam aber unaufhaltsam in jede Ecke. Diese Angst vor dem Totalausfall ist der Grund, warum die Frage „Gas oder Diesel?“ so emotional diskutiert wird. Viele glauben, die Wahl des Brennstoffs sei die entscheidende Weiche für oder gegen die Betriebssicherheit im Winter.

Die üblichen Ratschläge sind bekannt: Nehmen Sie genug Gasflaschen mit, isolieren Sie die Fenster, kaufen Sie einen warmen Schlafsack. Das sind gut gemeinte, aber oberflächliche Pflaster für ein systemisches Problem. Als Heizungstechniker, der unzählige ausgefallene Anlagen in den Händen hielt, kann ich Ihnen versichern: In 9 von 10 Fällen liegt der Fehler nicht bei der Heizung selbst, sondern im umgebenden System. Es sind die unbemerkten Kältebrücken, die falsche Lüftungsroutine oder eine unterbrochene Gaszufuhr, die den Traum vom Wintermärchen in eine eiskalte Realität verwandeln.

Doch was, wenn die wahre Zuverlässigkeit nicht in der Wahl zwischen Gas oder Diesel liegt, sondern in der Beherrschung des gesamten Wärme-Ökosystems? Es geht darum, die Heizung nicht als isoliertes Gerät zu sehen, sondern als Herz eines Organismus, der eine stabile Versorgung, eine intelligente Dämmung und einen kontrollierten Luftaustausch benötigt, um fehlerfrei zu funktionieren. Dieser systemische Ansatz ist der Unterschied zwischen Hoffen und Wissen. Zwischen einer kalten Nacht und wohliger, autarker Wärme.

In diesem Artikel zerlegen wir dieses Wärme-Ökosystem in seine kritischen Komponenten. Wir analysieren, wie Sie Feuchtigkeit und Schimmel durch korrektes Lüften vermeiden, wie technische Lösungen wie eine DuoControl-Anlage die Betriebssicherheit garantieren und warum warme Füße wichtiger sind als hohe Raumtemperaturen. So gewinnen Sie die Kontrolle zurück und können sich auf das konzentrieren, was wirklich zählt: die Stille und Schönheit einer Winternacht, genossen in wohliger Wärme.

Wie Sie heizen und lüften müssen, damit das Wohnmobil nicht schimmelt

Eine laufende Heizung ist nur die halbe Miete. Die größte Gefahr im warmen Innenraum bei kalten Außentemperaturen ist die Kondensationsfeuchtigkeit. Eine vierköpfige Familie gibt allein durch Atmen und Transpiration über Nacht bis zu 10 Liter Wasser an die Raumluft ab. Trifft diese feuchtwarme Luft auf kalte Oberflächen wie Fenster oder schlecht isolierte Karosserieteile, kondensiert das Wasser. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich: Experten bestätigen, dass sich Schimmel bereits ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70 % bilden kann.

Der Schlüssel zur Vermeidung ist ein diszipliniertes Lüftungsregime. Dauerhaft gekippte Fenster sind im Winter kontraproduktiv, da sie die Wände um die Öffnung herum stark auskühlen und die Kondensation dort sogar fördern. Die einzig wirksame Methode ist das Stoß- bzw. Querlüften. Dabei werden für kurze Zeit mehrere, idealerweise gegenüberliegende Fenster und Dachluken komplett geöffnet. So wird die gesamte feuchte Luft schnell durch trockene, kalte Außenluft ersetzt, ohne dass die im Mobiliar und den Wänden gespeicherte Wärme verloren geht.

Kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit aktiv mit einem kleinen, digitalen Hygrometer. Der Idealbereich liegt zwischen 40 % und 60 %. Steigt der Wert darüber, ist es Zeit für die nächste Lüftungsrunde. Auch alltägliche Handlungen müssen angepasst werden: Wischen Sie beschlagene Scheiben morgens sofort mit einem Tuch trocken und wringen Sie es draußen aus. Beim Kochen sollte immer ein Fenster geöffnet sein, und das heiße Wasser von Nudeln oder Kartoffeln wird grundsätzlich außerhalb des Fahrzeugs abgegossen. Diese kleinen Routinen sind ein fundamentaler Teil des Wärme-Ökosystems und schützen Ihr Fahrzeug und Ihre Gesundheit.

Wie eine DuoControl-Anlage verhindert, dass Sie nachts um 3 Uhr raus in die Kälte müssen

Der häufigste Grund für einen nächtlichen Heizungsausfall bei Gasanlagen ist trivial: Die Betriebsflasche ist leer. Ohne ein automatisches Umschaltsystem bedeutet das, mitten in der Nacht bei Minusgraden aus dem warmen Bett zu steigen, um im Gaskasten die Flasche zu wechseln. Eine Truma DuoControl CS ist hier keine Luxusanschaffung, sondern das Kernstück der Betriebssicherheit. Dieses System ist eine Zweiflaschen-Gasanlage, die automatisch von der leeren Betriebsflasche auf die volle Reserveflasche umschaltet, sobald der Druck abfällt. Der Wechsel geschieht unterbrechungsfrei, die Heizung läuft weiter, und Sie schlafen durch.

Der entscheidende Vorteil der „CS“-Variante (Crash-Sensor) ist die rechtliche Komponente. Laut einer Anforderung der Norm DVGW G 607 darf eine Gasanlage während der Fahrt EU-weit nur betrieben werden, wenn eine Sicherheitsabsperreinrichtung verbaut ist. Der integrierte Crash-Sensor der DuoControl CS erfüllt diese Vorschrift. Das bedeutet, Sie können Ihr Wohnmobil bereits auf der Fahrt zum Zielort vorheizen und kommen in einem warmen Fahrzeug an. Ohne diesen Sensor ist der Betrieb der Heizung während der Fahrt verboten.

Die Installation ist für einen Fachbetrieb unkompliziert. Das System wird im Gaskasten montiert und an beide Gasflaschen angeschlossen. Eine kleine Anzeige am Regler zeigt an, welche Flasche gerade in Betrieb ist. Wenn sie von Grün auf Rot wechselt, wissen Sie, dass das System auf die Reserveflasche umgeschaltet hat. Sie können dann die leere Flasche bei nächster Gelegenheit in Ruhe und bei Tageslicht austauschen, ohne jemals im Kalten zu sitzen. Die Investition in dieses Redundanzprinzip ist der direkteste Weg, die Angst vor dem nächtlichen Heizungsausfall zu eliminieren.

Nahaufnahme einer DuoControl Gasanlage mit zwei angeschlossenen Gasflaschen im Gaskasten

Wie auf dem Bild zu sehen ist, ist das System kompakt und ein zentrales Steuerelement im Gaskasten. Es ist der unsichtbare Wächter Ihrer Wärmeversorgung, der den Unterschied zwischen einer unterbrochenen und einer ungestörten Winternacht ausmacht.

Lohnt sich ein Heizlüfter, wenn der Strom pauschal abgerechnet wird?

Die Idee klingt verlockend: Auf vielen Camping- oder Stellplätzen wird der Strom pauschal abgerechnet. Warum also nicht das teure Gas sparen und stattdessen mit einem günstigen elektrischen Heizlüfter für wohlige Wärme sorgen? Aus technischer Sicht ist dieser Gedanke oft ein Trugschluss und kann schnell zu einem kompletten Stromausfall führen. Das Problem ist nicht der Verbrauch, sondern die hohe Stromaufnahme und die Absicherung der Stromsäulen auf den Plätzen.

Ein typischer Heizlüfter mit 2000 Watt Leistung zieht bei 230 Volt eine Stromstärke von rund 8,7 Ampere. Wie Stiftung Warentest in einem Special zum Wintercamping anmerkt, ist das ein kritischer Wert: „ Die meisten Stellplätze haben oft nur 6A oder 10A Sicherungen in Deutschland“. Ein 2000-Watt-Heizlüfter lässt eine 6-Ampere-Sicherung sofort auslösen. Selbst bei 10 Ampere bleibt kaum Spielraum für andere Verbraucher wie den Kühlschrank oder das Ladegerät.

Eine klügere Alternative sind elektrische Heizgeräte mit geringerer Leistung. Ölradiatoren oder Infrarotpaneele sind hier deutlich im Vorteil. Sie bieten eine angenehmere, trägere Strahlungswärme und belasten das Stromnetz weniger. Die folgende Übersicht zeigt die Unterschiede deutlich.

Vergleich der Stromaufnahme verschiedener Heizungstypen
Heizungstyp Leistung Stromverbrauch Sicherung
Heizlüfter 2000W 8,7A bei 230V Löst 6A Sicherung aus
Ölradiator 1000W 4,3A bei 230V Funktioniert bei 6A
Infrarot-Panel 600W 2,6A bei 230V Problemlos bei 6A

Ein elektrischer Heizer kann eine sinnvolle Ergänzung sein, um die Gasheizung zu unterstützen oder als Not-Backup. Er sollte aber niemals die primäre Wärmequelle sein, wenn man auf die Betriebssicherheit angewiesen ist. Ein Ölradiator mit 1000 Watt kann an einer 6A-Säule problemlos laufen und den Innenraum auf einer Grundtemperatur halten, während die Gasheizung die Spitzenlast bei sehr kalten Temperaturen abdeckt. So nutzen Sie die Strompauschale clever, ohne einen Blackout zu riskieren.

Warum warme Füße das subjektive Wärmeempfinden um 3 Grad steigern

Das menschliche Temperaturempfinden ist nicht objektiv. Kalte Füße signalisieren dem Gehirn „Achtung, Kältegefahr!“, selbst wenn die Raumluft eigentlich warm genug ist. Umgekehrt führt ein warmer Boden zu einem deutlich gesteigerten Behaglichkeitsempfinden. Messungen aus der Praxis zeigen, dass wenn im Caravan der Boden angewärmt ist, die Heizung oft um bis zu 3 Grad Celsius zurückgenommen werden kann, ohne dass es als kälter empfunden wird. Dieser Effekt ist ein mächtiger Hebel, um Energie zu sparen und gleichzeitig den Komfort zu erhöhen.

Die kälteste Luft sammelt sich naturgemäß am Boden des Wohnmobils. Eine Standard-Umluftheizung wälzt zwar die Luft um, der Fußboden selbst bleibt aber oft eine unangenehme Kältezone. Werksseitig verbaute Fußbodenheizungen, entweder elektrisch oder als Teil einer Alde-Warmwasserheizung, sind hier die Premiumlösung. Sie sorgen für eine gleichmäßige, angenehme Strahlungswärme von unten und sind der Inbegriff von Komfort im Winter.

Doch auch ohne teure Werkseinbauten lässt sich dieser Effekt nutzen. Gut isolierende Teppiche, Lammfelle oder dicke Korkmatten helfen bereits, die Kälte vom Boden abzuhalten. Eine weitere, sehr effektive Methode ist die Nachrüstung mit speziellen Heizfolien oder -matten.

Fallbeispiel: Nachrüstung von 12V-Heizfolien

Für Camper, die eine gezielte Wärmequelle suchen, gibt es 12V-Heizfolien, die man direkt unter den Bodenbelag, aber auch in Sitzgruppen oder sogar unter die Matratze im Bett einbauen kann. Diese Folien werden an das Bordnetz angeschlossen und geben gezielt dort Wärme ab, wo sie am meisten gebraucht wird. Gerade im Bereich der Sitzgruppe, wo man abends lange mit den Füßen auf dem Boden steht, oder im Bett sorgt dies für ein unübertroffenes Gefühl von Gemütlichkeit und trägt maßgeblich zum Wohlbefinden bei, ohne dass die Hauptheizung auf Hochtouren laufen muss.

Die Konzentration auf warme Füße ist also kein Luxus, sondern eine intelligente Energiestrategie. Anstatt den gesamten Raum auf 24 Grad zu heizen, kann es effizienter sein, den Raum auf 21 Grad zu temperieren und zusätzlich für einen warmen Boden zu sorgen. Das subjektive Wärmeempfinden wird dasselbe oder sogar besser sein, der Energieverbrauch jedoch deutlich geringer.

Wie Sie das Fahrerhaus dämmen, damit die Kälte nicht reinzieht

Bei teil- und vollintegrierten Wohnmobilen ist das Fahrerhaus oft die größte kritische Kältebrücke. Die riesigen, einfach verglasten Fensterflächen von Windschutzscheibe und Seitenscheiben wirken wie riesige Kühlkörper. Die hier einstrahlende Kälte kühlt die Luft im Innenraum massiv ab und erzeugt eine unangenehme, kalte Luftwalze, die durch das ganze Fahrzeug zieht. Egal wie stark Ihre Heizung arbeitet, gegen diese permanente Kältequelle kommt sie kaum an. Eine effektive Isolierung des Fahrerhauses ist daher keine Option, sondern eine absolute Notwendigkeit für erfolgreiches Wintercamping.

Professionelle, passgenaue Thermomatten für innen und außen sind die effektivste Lösung. Außenmatten haben den Vorteil, dass sie die Scheibe von außen warm halten und so die Bildung von Kondenswasser oder Eis auf der Innenseite komplett verhindern. Innenmatten sind schneller angebracht und bieten ebenfalls eine gute Isolationswirkung. Oft ist eine Kombination aus beiden ideal: eine dicke Außenmatte für lange Standzeiten und eine Innenmatte für kurze Stopps oder als zusätzlicher Schutz.

Wer eine günstigere, aber dennoch wirksame Lösung sucht, kann sich mit Material aus dem Baumarkt auch selbst behelfen. Mit etwas handwerklichem Geschick lässt sich eine maßgeschneiderte Isolierung für einen Bruchteil des Preises von Fertigprodukten herstellen.

Innenansicht eines isolierten Fahrerhauses mit Thermomatten an den Fenstern

Die Abdeckung der Scheiben, wie hier dargestellt, schottet die größte Kältequelle des Fahrzeugs effektiv ab. Zusätzlich sollte auch der Fußraum des Fahrerhauses mit dicken Matten oder Teppichen ausgelegt werden, da hier oft unisolierte Blechteile die Kälte vom Motorraum oder von außen nach innen leiten. Ein dicker Vorhang, der das Fahrerhaus komplett vom Wohnraum abtrennt, ist eine weitere hocheffektive Maßnahme, um die kalte Zone zu isolieren und den zu heizenden Wohnraum zu verkleinern.

Warum Sie beim Glamping im Frühjahr unbedingt auf eine integrierte Heizung achten müssen

Der Gedanke an eine Heizung ist oft eng mit tiefstem Winter und Schnee verbunden. Doch auch im Frühjahr, gerade in Deutschland, ist eine zuverlässige Heizung ein entscheidendes Komfort- und Qualitätsmerkmal – selbst beim luxuriösen Glamping. Die Nächte können im März und April empfindlich kalt werden, mit Temperaturen, die oft noch um den Gefrierpunkt liegen. Gleichzeitig ist die Luftfeuchtigkeit im Frühjahr durch die schmelzenden Böden und häufigen Regen besonders hoch. Diese Kombination aus Kälte und Feuchtigkeit ist tückisch.

Die relative Luftfeuchte kann in diesen Monaten leicht kritische Werte erreichen. Wie eine Analyse der Grenze von etwa 80 Prozent relativer Luftfeuchte zeigt, ist dies ein Wert, bei dem die Schimmelgefahr rapide ansteigt. Ohne eine Heizung kühlen die Oberflächen im Zelt oder in der Mietunterkunft nachts stark ab, was zu massiver Kondenswasserbildung führt. Die Folge ist ein unangenehm klammes Gefühl, beschlagene Fenster und im schlimmsten Fall Stockflecken oder Schimmel an Textilien und Wänden. Eine integrierte Heizung sorgt nicht nur für Wärme, sondern hält die Oberflächen trocken und das Raumklima gesund.

Gerade bei Mietobjekten im Glamping-Segment, sei es ein Luxuszelt, ein Pod oder ein kleines Chalet, sollte man vor der Buchung gezielt nach der Art der Heizung fragen. Ein kleiner, bereitgestellter Elektroheizer ist oft nicht für den Dauerbetrieb ausgelegt oder schlicht unterdimensioniert. Eine fest verbaute Gas- oder eine leistungsfähige Elektroheizung, die den Raum konstant auf einer angenehmen Grundtemperatur halten kann, ist ein Indikator für eine hochwertige und durchdachte Ausstattung. Sie ermöglicht es, die Feuchtigkeit aktiv aus dem Raum „herauszuheizen“ und sorgt für den Komfort, den man beim Glamping erwartet. Wer hier spart, riskiert, dass der luxuriöse Kurzurlaub zu einer feuchtkalten Enttäuschung wird.

Der Lüftungsfehler im Wohnwagen, der zu schlechter Schlafqualität und Kopfschmerzen führt

Beim Thema Lüften denken die meisten Camper an Feuchtigkeit und Schimmelvermeidung. Doch es gibt einen zweiten, oft übersehenen Grund, warum eine korrekte Lüftung überlebenswichtig ist: die Luftqualität, speziell die Konzentration von Kohlendioxid (CO2). Jede Person atmet pro Stunde etwa 20 Liter CO2 aus. In einem kleinen, dichten Raum wie einem Wohnmobil oder Wohnwagen steigt die CO2-Konzentration über Nacht rapide an, wenn nicht für Frischluftzufuhr gesorgt wird.

Die Folgen einer erhöhten CO2-Konzentration sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche und eine deutlich verminderte Schlafqualität. Man wacht morgens wie gerädert auf und schiebt es auf das ungewohnte Bett, obwohl in Wahrheit „dicke Luft“ der Übeltäter ist. Das Umweltbundesamt hat hier klare Empfehlungen: Eine CO2-Konzentration von über 1.000 ppm (parts per million) gilt bereits als hygienisch auffällig. In einem ungelüfteten Schlafbereich eines Campers können über Nacht leicht Werte von 2.000 bis 3.000 ppm erreicht werden. Dies stellt zwar keine akute Erstickungsgefahr dar, beeinträchtigt das Wohlbefinden aber erheblich.

Der klassische Fehler ist, aus Angst vor Kälteverlust alle Fenster und Luken über Nacht komplett zu verschließen. Dies ist ein systemischer Fehler im Wärme-Management. Jedes Wohnmobil hat Zwangslüftungen (in Dachluken, am Boden oder an den Fenstern), die niemals verschlossen werden dürfen. Sie stellen eine minimale, aber permanente Grundlüftung sicher. Für eine gute Schlafqualität ist es oft ratsam, eine Dachluke einen winzigen Spalt breit geöffnet zu lassen, um einen kontinuierlichen, leichten Luftaustausch zu ermöglichen. Der Wärmeverlust ist dabei minimal, der Gewinn an Luftqualität jedoch enorm.

Praxis-Tipp: Intelligente Heizungssteuerung nutzen

Moderne Heizungssteuerungen wie das Truma CP Plus Panel bieten intelligente Lösungen. Man kann hier zeitgesteuert die Temperatur regeln. Eine bewährte Methode ist, die Heizung nachts auf eine niedrigere Grundtemperatur (z.B. 16-18°C) einzustellen und sie so zu programmieren, dass sie eine halbe Stunde vor dem Aufstehen automatisch auf eine angenehme Frühstückstemperatur von 21°C hochfährt. In Kombination mit einer leicht geöffneten Dachluke sorgt dies für frische Luft in der Nacht ohne zu frieren und ein warmes Wohnmobil am Morgen.

Die richtige Balance zwischen Heizen und Lüften ist also nicht nur eine Frage der Feuchtigkeitskontrolle, sondern ein entscheidender Faktor für Ihre Gesundheit und Erholung. Schlechter Schlaf durch schlechte Luft ist eine vermeidbare Fehlerquelle in Ihrem persönlichen Campingsystem.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wahl zwischen Gas und Diesel ist zweitrangig; die Zuverlässigkeit des Gesamtsystems zählt.
  • Eine DuoControl-Anlage ist der Schlüssel zur Vermeidung nächtlicher Heizungsausfälle durch leere Gasflaschen.
  • Strategisches Lüften (Stoßlüften) und die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit sind essenziell, um Schimmel zu verhindern.

Welche 5 Ersatzteile Sie unbedingt dabei haben müssen, um nicht liegen zu bleiben

Selbst das beste Wärme-Ökosystem ist nur so stark wie sein schwächstes Glied. Beim autarken Wintercamping, fernab der nächsten Werkstatt, kann ein kleines defektes Teil den Unterschied zwischen einer warmen Nacht und einer Notsituation ausmachen. Als Techniker predige ich nicht nur die richtige Bedienung, sondern auch die vorausschauende Wartung und Vorbereitung. Ein kleines, gut sortiertes Ersatzteil-Kit ist Ihre Versicherung gegen die häufigsten systemischen Fehlerquellen. Es geht nicht darum, eine komplette Werkstatt mitzuführen, sondern die 5% der Teile dabei zu haben, die für 95% der vermeidbaren Ausfälle verantwortlich sind.

Die spezifischen Teile hängen natürlich davon ab, ob Sie eine Gas- oder eine Dieselheizung betreiben. Bei einer Dieselheizung sind Verschleißteile wie die Glühkerze oder der Dieselfilter die häufigsten Ausfallursachen. Bei Gasanlagen sind es oft Kleinigkeiten im Versorgungsweg. Unabhängig vom System sind elektrische Probleme durch defekte Sicherungen eine ständige Gefahr.

Die Brennkammern müssen nach einigen Jahren getauscht werden

– Webasto Techniker, Wartungshandbuch Dieselheizungen

Dieser Hinweis eines Experten unterstreicht, dass Heizungen Verschleißteile haben. Während Sie eine Brennkammer nicht selbst unterwegs tauschen werden, zeigt es die Notwendigkeit, sich mit den kleineren, wartbaren Komponenten auseinanderzusetzen. Eine proaktive Haltung und das richtige Notfall-Kit geben Ihnen die Sicherheit, die meisten gängigen Probleme selbst lösen zu können.

Ihr Notfall-Kit für die Heizungsanlage

  1. Für Gasheizungen: Packen Sie immer einen Satz Ersatzdichtungen für die Gasflaschenanschlüsse, einen Not-Druckminderer für den Fall eines Defekts und ein Euro-Adapterset für Gasflaschen im Ausland ein.
  2. Für Dieselheizungen: Eine Ersatz-Glühkerze und ein passender Dieselfilter sind unverzichtbar. Führen Sie auch das Spezialwerkzeug mit, das eventuell zum Wechsel der Glühkerze benötigt wird.
  3. Universelle Elektro-Basics: Ein Sortiment an Flachsicherungen (insbesondere 5A, 10A, 15A) und ein einfaches Multimeter zur Fehlersuche sollten in keinem Werkzeugkasten fehlen.
  4. Reinigungs-Helfer: Eine kleine Bürste für den Ansaugstutzen und eine Dose Druckluftspray können helfen, Verstopfungen durch Schmutz oder Insekten zu beseitigen, die oft zu Störungsmeldungen führen.
  5. Wissensspeicher: Ein Ersatz-Thermostat ist klein und kann eine Rettung sein. Am allerwichtigsten: eine ausgedruckte Version der Bedienungs- und Störungsanleitung Ihrer Heizung. Im Notfall ist der Handy-Akku oft leer.

Vorbereitung ist der letzte Baustein der Autarkie. Mit diesem Wissen können Sie die kritischen Ersatzteile für Ihre Anlage zusammenstellen und beruhigt in die Kälte starten.

Indem Sie sich auf das gesamte Wärme-Ökosystem konzentrieren – von der automatisierten Versorgung über die intelligente Dämmung bis hin zur vorausschauenden Wartung – nehmen Sie der Kälte ihre Macht. Bewerten Sie jetzt Ihre aktuelle Ausrüstung und erstellen Sie einen Plan, um die Schwachstellen Ihres Systems für den nächsten Wintertrip zu eliminieren.

Häufige Fragen zum Heizen im Wohnmobil

Welcher Heizungstyp ist verbaut?

Klären Sie vor dem Kauf oder der Miete, ob eine Gas-, Diesel- oder nur eine reine Elektroheizung vorhanden ist. Für autarkes Wintercamping ist eine vom Landstrom unabhängige Gas- oder Dieselheizung unerlässlich.

Ist die Heizung für Dauerbetrieb geeignet?

Nicht alle Heizungen, insbesondere einfache elektrische Modelle, sind für einen 24-Stunden-Dauerbetrieb bei Minusgraden ausgelegt. Markenheizungen von Truma oder Alde sind für diesen Zweck konzipiert und getestet.

Wie hoch ist der Gasvorrat?

Erfragen Sie bei einem Mietfahrzeug immer die Anzahl und Größe der mitgelieferten Gasflaschen. Für eine Winterwoche sind zwei volle 11-kg-Flaschen eine sichere Kalkulationsgrundlage.

Geschrieben von Klaus Werkner, Kfz-Meister mit Spezialisierung auf Caravaning-Technik und 25 Jahren Erfahrung in der Instandhaltung von Wohnmobilen. Als technischer Leiter einer großen Fachwerkstatt in Bayern kennt er jede Schraube an Fahrzeugen von Hymer bis Pössl.